Diesellok V 22
Die Rangier-Diesellok 261 420-5 der Bauart V 22 B befindet sich seit November 2001 im Besitz des Vereines. Sie soll der Grundstock für eine Fahrzeugausstellung im Bahnhof Markersdorf-Taura sein.
Die Maschine war ursprünglich eine V 18 mit einer Leistung von 180 PS. 1960 wurde diese Baureihe als technisch verbesserte Nachfolgerin der V 15.10 (150 PS) erstmals ausgeliefert. Dann nahm die Deutsche Reichsbahn bis 1963 weit über 300 Rangierloks V 18 in Dienst, bezeichnete sie jedoch als V 15.20-23. Auch danach wurde die V 18 für Industrie- und Werkbahnen weiter produziert.
Mit Baujahr 1964 zählt 261 420-5 zu den Werklokomotiven. Sie wurde neu an den damaligen VEB Energieversorgung Karl-Marx-Stadt geliefert und am 8. Januar 1965 in Betrieb genommen. Sie erhielt die Nr. 3 und verschob jahrzehntelang Güterwagen im Gaswerk 3 in Altchemnitz (Saydaer Straße). Wie viele andere Loks ihrer Baureihe wurde die Maschine 1987 zur V 22 B umgerüstet, sie erhielt also einen 220-PS-Motor.
1992 stellte das Gaswerk Altchemnitz die Produktion von Stadtgas ein. Das Gelände wird seitdem zu Lagerzwecken genutzt. Dazu blieben die Werkgleis-Anlagen am Streckenkilometer 4,874 Chemnitz - Aue zwar weitgehend intakt, doch eigene Loks brauchte man dort nun nicht mehr.
Neuer Einsatzort der Rangierlok 261 420 wurde das Heizkraftwerk Chemnitz-Nord an der Blankenburgstraße. Dort erhielt sie die Nr. 5. Die Stadtwerke Chemnitz stellten sie schließlich am 23. Juli 1995 wegen zu geringer Leistung ab.
2001 suchte der neu gegründete Verein "Eisenbahnfreunde Chemnitztal e.V." eine von der Substanz her gut erhaltene Kleinlok. Im November waren die Stadtwerke bereit, ihre V 22 B zu verschenken. Nachdem der Verein die Mittel zum Tieflader-Transport aufgebracht hatte, ging die Lok am 30. Mai 2002 auf die Reise nach Markersdorf-Taura.
Nach dem Bahnhofsfest 2002 wartete "der Koloss" einige Jahre lang auf Gleis 6 vor dem Kleinlokschuppen. Nachdem die dringendsten Bauarbeiten am Gebäude abgeschlossen waren, konnte die Lok am 24. September 2005 endlich untergestellt werden. Bislang sind vor allem Rostschutzarbeiten ausgeführt worden, was ihr ein etwas buntscheckiges Aussehen verleiht. Ende 2003 wurden die vorderen Lampen zum Schutz vor Diebstahl abgenommen. 2004 erhielt der linke Teil des Führerstandes einen neuen Rostschutzanstrich und neue Verglasung. Die hinteren Puffer und die Schraubenkupplung wurden neu lackiert.
Die betriebsfähige Aufarbeitung musste 2007 zugunsten der einfacheren und leichteren Motor-Fahrzeuge Geräteträger und SKL 24 zurückgestellt werden.
Hersteller | VEB Lokomotivbau "Karl Marx" Potsdam-Babelsberg |
Baujahr | 1964 |
Fabriknummer | 261 420-5 |
Achsfolge | B |
Länge über Puffer | 6940 mm |
Höhe über Schienenoberkante | 3585 mm |
Gesamt-Achsstand | 2500 mm |
Rad-Durchmesser | 1000 mm |
Dienstmasse | 24,0 t |
Reibungslast | 24,0 t |
Maximale Anfahr-Zugkraft | 78 kN |
Höchstgeschwindigkeit | 35 km/h |
Minimale Dauergeschwindigkeit | 7 km/h |
Kleinster befahrbarer Kurvenradius | 40 m |
Fahrmotor | 6-Zylinder-Reihendieselmotor |
Leistung | 220 PS / 161 kW |
Getriebe | hydraulisches Strömungsgetriebe mit 2 Stufen |
Kraftstoffvorrat | 400 l |
Sandvorrat | 200 kg |
Zugheizungsanlage, Sifa, Indusi | nicht vorhanden |